Niestetal / Mannheim, den 29. April 2025So sieht gelebte Interoperabilität aus: Der Wechselrichterexperte SMA aus Niestetal und der Mannheimer Smart-Meter-Gateway-Hersteller PPC haben gemeinsam eine wegweisende Lösung entwickelt, die nicht nur neue Photovoltaikanlagen, sondern auch Bestandsanlagen deutschlandweit über ein Firmwareupdate netzdienlich steuerbar macht – und so fit für das Smart Grid der Zukunft.

Mehr als 350.000 Anlagen auf einen Schlag

Als Pionier für intelligentes Energiemanagement ist der Sunny Home Manager 2.0 bereits seit 2012 im Einsatz. Mit inzwischen über 350.000 installierten Geräten bildet er für viele Haushalte die zentrale Schnittstelle für eine effiziente Nutzung von Solarstrom und steuerbaren Verbrauchern.

Im Schulterschluss haben SMA und PPC ihr Know-how gebündelt, um die Vorgaben von § 14a EnWG und § 9 EEG nicht nur bei Neuanlagen, sondern auch bei bestehenden PV-Systemen effizient umzusetzen – ganz ohne zusätzlichen Hardwareaustausch. Die Kompatibilität wird dabei bequem per Softwareupdate auf den Sunny Home Manager aufgespielt. In Kombination mit einem intelligenten Messsystem werden alle Voraussetzungen in PV-Anlagen erfolgreich erfüllt.

Intelligente Steuerung – ohne Komfortverlust

Herzstück der technischen Integration ist das Zusammenspiel zwischen dem nach TR-03109-5 und BSZ zertifizierten CLS-Adapter von PPC und dem Sunny Home Manager von SMA. Während der CLS-Adapter für den Empfang sowie die cybersichere und standardisierte Weitergabe der Steuersignale verantwortlich ist, sorgt der Sunny Home Manager für deren intelligente und flexible Umsetzung im Energiesystem des Haushalts.

So lassen sich steuerbare Verbraucher wie Wallboxen und Wärmepumpen sowie steuerbare Erzeuger wie PV-Anlagen nicht nur netzdienlich nach Vorgaben von Netzbetreibern und Marktakteuren steuern, sondern auch im Sinne der Anlagenbetreiber energieeffizient optimieren – und dass ohne Komforteinbußen.

Reibungslose Kommunikation durch EEBUS-Standard

Grundlage der fehlerfreien Kommunikation ist das standardisierte EEBUS-Protokoll. Im Rahmen des aktuellen Updates wurden die für § 14a entscheidenden Anwendungsfälle Verbrauchsmonitoring (MPC) und Verbrauchslimitierung (LPC) erfolgreich umgesetzt. Die nachgewiesene Interoperabilität wurde im April 2025 per Softwareupdate an die SMA Geräte ausgeliefert. Damit stehen diese nun in Kombination mit einem intelligenten Messsystem als Lösung für ein flexibles Smart Grid zur Verfügung.

“Diese Erweiterung scheint erst einmal unscheinbar zu sein, ist aber ein entscheidender Schritt für die Stromnetze von morgen – egal ob sie bei freiwilliger Teilnahme Netzentgelte erhalten möchten, von dynamischen Tarifen profitieren, oder normative Anforderungen realisieren müssen. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit PPC ist hierbei ein wichtiger Baustein für diese netzdienliche Steuerung der Systeme unserer Kund*innen. Wir freuen uns diesen spannenden Weg mit einem starken Partner wie PPC zu beschreiten, um somit die Energiezukunft zu gestalten.”, so Falko Schmidt, Produktmanager des Sunny Home Managers bei SMA.

„Das durch unsere Zusammenarbeit fast 400.000 Haushalte künftig intelligent in das Netz integriert werden können, ist ein tolles Ergebnis“, erklärt Julian Zilg, Stellvertretender Teamleiter CLS-Produkte bei PPC. „Dass der Bestand einfach per Softwareupdate angebunden werden kann, zeigt auch, die potenziale der digitalen Steuerung und dass sich interoperables Denken auszahlt.“

Nach § 14a ist noch lange nicht Schluss

Die nächsten Schritte sind bereits geplant: Noch bis Ende 2025 soll per weiterem Update auch die Umsetzung von § 9 EEG folgen – ein weiterer Meilenstein im Steuerungsrollout. Damit können Bestandsanlagen im Überlastungsfall gezielt und dynamisch geregelt werden, anstatt pauschal auf 60 % ihrer Nennleistung begrenzt zu bleiben. Überlastungen im Netz werden so effizient vermieden – ganz im Sinne einer intelligenten Einspeisung.

SMA und PPC zeigen damit, wie sich netzdienliche Steuerung auch im Bestand effizient und interoperabel realisieren lässt – ein wichtiger Beitrag zur Stabilität und Digitalisierung des Energiesystems von morgen.